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meintraum

Herzen werden niemals praktisch sein, es sein denn, man könnte sie unzerbrechlich machen

Das Internet

Veröffentlicht am 29. Dezember 2013 von meintraum

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Ich frage mich, was das Internet heutzutage mit uns macht.

 

Ist es immer noch dasselbe Gefühl, wenn unsere Lieblingsserie im Fernsehen läuft? Ist es immer noch so, dass wir die ganze Woche ungeduldig auf diesen einen Tag warten, an dem sie endlich wieder läuft? Nicht wirklich. Es nicht mehr wichtig, dass wir uns immer wieder um dieselbe Uhrzeit vor den Fernseher setzen. Denn wir können uns unsere Lieblingsserie jetzt im Internet ansehen.

 

Ist es immer noch das Gleiche, wenn wir in diesem einen Buch versinken und es einfach nicht mehr aus der Hand legen können? Können wir es gar nicht abwarten, endlich die nächste Seite zu lesen, sobald wir auch nur eine Minute Freizeit haben? Nein. Denn im Internet gibt es auf zahlreichen Seiten die Zusammenfassung und Leserkommentare, die einem nicht nur die Spannung am Buch nehmen können, sondern auch die Freude daran es zu lesen.

 

Und außerdem, wer liest heutzutage denn noch Bücher? Es ist doch viel angenehmer auf den Film zu warten. Und ihn sich dann im Internet anzusehen. Ein richtiges Buch haben Jugendliche heutzutage doch nur noch in der Schule in der Hand.

 

 

Mir fehlt etwas. Seit das Internet so die Überhand über uns gewonnen hat, fühle ich mich beinahe ein wenig leblos. Ich stehe nicht mehr unter dem Druck, dass ich unbedingt am Sonntag um genau viertel nach acht vor dem Fernseher sitzen muss. Denn ich kann mir die Serie ja auch im Internet ansehen.

 

Oder warum soll ich noch ein Buch lesen? Im Internet steht doch schon alles, was ich darüber wissen muss. Außerdem wird es irgendwann ja ohnehin verfilmt. Und das kann ich mir dann ja auch im Internet ansehen.

 

Ich vermisse beinahe das Gefühl, mich am Sonntag Abend abzuhetzen, damit ich es rechtzeitig zu meiner Lieblingsserie schaffe. Ich vermisse das Gefühl, wenn ich es nicht abwarten konnte, nach Hause zu kommen, um endlich in meinem Buch weiterlesen zu können.

 

Im Moment habe ich dieses Gefühl einfach nicht mehr. Ich kann nicht einmal wirklich sagen, ob ich überhaupt noch eine Lieblingsserie habe. Und das Gefühl, ein Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können, weil es mich so sehr fasziniert, habe ich auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehabt.

 

Vielleicht bin ich innerlich einfach ein wenig zu kalt geworden. Vielleicht hat irgendetwas mich abgestumpft.

 

Und vielleicht ist das Internet schuld daran.

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